Kognitive Verhaltenstherapie

Kognitive Verhaltenstherapie

Der amerikanische Psychiater Aaron T. Beck. erweiterte die herkömmliche Verhaltenstherapie, indem er erkannte, dass negative und verzerrte Denkmuster und Überzeugungen die psychische Gesundheit beeinträchtigen und zu ungesunden Verhaltensweisen, negativen Gefühlen und psychischen Leiden führen können.
Patienten werden dabei unterstützt, ungesunde Denkmuster und ihre Auswirkung auf das Gefühlsleben zu erkennen, kritisch zu hinterfragen und durch realistischere und positivere Gedanken zu ersetzen. Hiernach folgt der nächste Schritt, in dem neue Gedankenmuster in neue Verhaltensweisen umgesetzt werden sollen.
Die KVT bietet einen guten Wirksamkeitsnachweis bei unterschiedlichen psychischen Leiden, wie z.B. bei der Behandlung von Depressionen, generalisierten Angststörungen, Panikstörungen, Zwangsstörungen und sozialen Phobien.*

Um einen Überblick zu erhalten, sind hier die ungünstigen Denkmuster aufgeführt, die sich oft einem dieser Aspekte zuordnen lassen, und die es in der Therapie zu verändern gilt:

Schwarz-Weiß-Denken: Der Patient denkt in Alles-oder-Nichts-Kategorien und zieht nicht in Erwägung, dass es nicht nur Gut und Böse, sondern auch Schattierungen dazwischen gibt.

Katastrophisierung: Es wird vorhergesagt, dass etwas Negatives passieren wird, auch wenn ein anderer Verlauf wahrscheinlicher ist.

Generalisierung: Nach einem oft geringen negativen Ereignis geht der Betroffene davon aus, dass es in weiteren Situationen ebenso sein wird.

Umdeutung: Ein Erfolg wird so umgedeutet, dass die Person nicht selbst dafür verantwortlich ist, sondern dieser nur durch Glück, Zufall oder äußere Umstände zustande gekommen ist.

Personalisierung: Der Betroffene bezieht alle Probleme auf sich und fühlt sich schuldig, auch wenn er etwas nicht verursacht hat.

Aufstellung unbewiesener Schlussfolgerungen: Der Betroffene leitet Zusammenhänge her, die gar nicht bestehen, sich auch gar nicht bestätigen lassen oder sogar widerlegt werden können.

Übertreibung negativer und Untertreibung positiver Sachverhalte

Gedankenlesen: Es wird vorausgesetzt, dass andere Menschen schlecht über einen selbst denken.

Imperative: Sätze wie „ich müsste“, „er/sie müsste“, „ich sollte“ oder „er/sie sollte“ führen zu Zwängen oder unflexiblen Erwartungen. Werden sie nicht erfüllt, kommt es zu Enttäuschungen.

Gefühlsbetontes Denken: Eigene Emotionen werden als Beleg dafür angesehen, dass ein negativer Gedankengang zutrifft.

In meiner Praxis kommt die Kognitive Verhaltenstherapie in Verbindung mit der Schematherapie bei bestimmten Störungen zum Einsatz, wird aber je nach Patient und je nach Bedarf um weitere therapeutische Maßnahmen erweitert.

*https://www.aerzteblatt.de/archiv/50957/Kognitiv-behaviorale-Therapie-Wirksamkeitsnachweis-bei-vielen-Stoerungen